Akupunktur
Geschichte der Akupunktur
Die Akupunktur ist eine asiatische Behandlungsmethode, die ihre Ursprünge in der Steinzeit hat. Schon vor 8000 Jahren wurden spitze Steine verwendet um bestimmte Hautregionen zu reizen, um Schmerzen zu lindern und Krankheiten zu heilen. In der Bronze- und Eisenzeit wurden Nadeln aus den entsprechenden Materialien verwendet.
Die chinesische Kultur beginnt mit dem Gelben Kaiser (Huáng Dì , 2696 bis 2598) , ihm folgten weitere 4 "Urkaiser". Auf ihn geht das Buch "Die Medizin des Gelben Kaisers" zurück, das 300 vor Christus geschrieben wird und als Grundlagenwerk der chinesischen Medizin und Akupunktur verstanden wird. Taoismus (in Einklang leben mit dem Lauf der Welt) und Konfuzianismus (in Einklang leben mit Familie, Ahnen, Sitte und Moral) bilden die beiden Hauptsäulen der chinesischen Medizin. Zur Zeit der Qing- oder Mandschu-Dynastie: (1644-1911) entstand das Zhen Jiu Da Cheng, das "Grosse Kompendium der Akupunktur".
Zur Zeit der Chinesischen Republik 1911 bis 1949 wurde die Chinesische Akupunktur als Überbleibsel aus den Kaiserzeiten beinahe verboten. Nur der Protest der Bevölkerung und der Ärzteschaft verhinderten ein Verbot in China. Nach der Gründung der kommunistischen Volksrepublik 1949 wollte Mao Ze-dong die Akupunktur wieder stärken und modernisieren. Zunächst wurden Universitäten mit den alten Meistern der Chinesischen Medizin gegründet. 1959 schließlich erließ Mao Ze-Dong ein Dekret nach dem die westliche Medizin in die Chinesische Medizin integriert werden sollte. Dies führte natürlich zu einer Änderung der jahrtausendalten Chinesischen Medizin. Zur Zeit der proletarischen Kulturrevolution 1966 wurden aber dann plötzlich die Universitätsprofessoren von ihren Ämtern entbunden und mußten Landarbeit leisten. Dabei kamen viele Ärzte durch die harte Landarbeit um. Die chinesische Medizin war auf dem Nullpunkt.
Erst nach dem Ende der Kulturrevolution kam es in den 70er Jahren durch die Öffnung Chinas zum Westen zu einem größeren Interesse an der Akupunktur. Seit die WHO 1975 das Programm zur Förderung und Entwicklung traditioneller Heilmittel ins Leben rief, trat dann die Akupunktur einen Siegeszug um die Welt an
Hintergrundwissen zur Akupunktur
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Akupunktur:
Schließlich untersuchte die größte wissenschaftliche Studie zur Akupunktur weltweit, die Deutsche GERAC - Studie (German Acupuncture) zwischen 2001 und 2005 die Wirkung der Akupunktur bei Kniegelenksschmerzen, Kreuzschmerzen und Kopfschmerzen im Auftrag der Krankenkassen.
Hier zeigten sich hervorragende Ergebnisse:
- Die Akupunktur wirkt nach 6 Monaten doppelt sogut wie die Standardtherapie mit Schmerzmitteln und Physiotherapie.
- Bei chronischen Knieschmerzen wirkt sie 3-mal so gut.
- Bei chronischer Migräne sind 11 Akupunkturen einer medikamentösen Therapie zumindest gleichwertig.
- Bei Spannungskopfschmerz wirkt die Akupunkturtherapie doppelt so gut wie die medikamentöse Therapie.
Kritik von Presseorganen zur medizinischen Wirksamkeit widerlegt
Da immer wieder von medizinischen Laien Artikel zur Akupunktur erscheinen, die sehr unqualifiziert sind, soll hier kurz darauf eingegangen werden.-"Es ist egal wo die Nadeln gesetzt werden, es hilft immer".- Die chinesische Akupunktur ist ca. 3000 Jahre alt, Jahrhunderte lang gab es keine Akupunkturpunkte, sondern nur Akupunkturareale von mehreren Zentimetern Durchmesser, irgendwann wurde dann willkürlich der Akupunkturpunkt als Mittelpunkt dieses Areals festgelegt. Natürlich ist es daher bei den meisten Punkten egal wo ich die Nadel setze, Hauptsache ich bleibe in dem mehrere Zentimeter durchmessenden Areal. Aber es macht natürlich sehr wohl einen Unterschied ob ich an der Hand oder am Fuß die Nadel setze. Weiterhin kursierten im Sommer 2010 schlecht recherchierte Presseartikel, die behaupteten, die Akupunktur in Europa beruhe auf einem Scharlatan, der in Frankreich Anfang des 20. Jahrhunderts praktizierte. Lesen Sie hierzu folgende » Pressemitteilung der ärztlichen Akupunkturfach-Gesellschaften, die ich voll unterstützen kann.
Anwendungsgebiete der Akupunktur
Die Akupunktur wirkt sehr gut bei Rücken- und Gelenkschmerzen, Migräne und Kopfschmerz.
Natürlich gibt es noch viele andere Beschwerden, die durch die Akupunktur gelindert werden können:
- Rauchen, Durchführung der Raucherentwöhnung
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Asthma
- Haarausfall
- Rheuma
- Tinnitus
und viele andere Beschwerden.
Wirkung der Akupunktur
Die Akupunktur ist insgesamt ein die Körper- und Lebensenergie harmonisierendes Verfahren und führt selber keine Energie zu. Schmerzen und Beschwerden, die durch eine Zusammenballung der Lebensenergie (= Qi) an bestimmten Körperstellen entstehen werden durch eine harmonisierende Qi-Verteilung gelindert.
Durchführung der Akupunktur
Es gibt heute viele Akupunkturschulen und Stilrichtungen, japanische, indische, koreanische, vietnamesische Stile und viele andere. Da die japanische Akupunktur kleine (schmerzlose) Nadeln verwendet und auch in ihrem Akupunktur-System genauso wie das japanische Gesellschaftssystem fernöstliche und westliche Elemente hat, ist es gut für die Praxis im Westen geeignet. Daher praktiziere ich in meiner Praxis den japanischen Stil der chinesischen Akupunktur. Es werden für die genannten » Krankheitsbilder in der Regel 10-15 Akupunkturen durchgeführt, bei der Raucherentwöhnungs-Akupunktur sind in der Regel 3 Akupunkturen ausreichend. Eine Akupunktur, die auf einer Liege durchgeführt wird, dauert ca. 45 Minuten. Ca. 3-4 Akupunkturbehandlungen pro Woche sind erforderlich.
Chronische Knieschmerzen bei Arthrose und chronische Kreuzschmerzen werden unter bestimmten Bedingungen von den allgemeinen Pflichtkrankenkassen übernommen.